Zimpel

23.06.2022

Zimpel: "Wir haben einiges in der Entwicklung“

Um in die Medien zu kommen, braucht jede Kommunikationsabteilung eines Unternehmens die Kontaktdaten relevanter Redaktionen. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit zimpel und wissen es als Tool in unserer Medienarbeit sehr zu schätzen. Ob zum Versenden von Pressemitteilungen, zur Analyse der Verbreitung oder natürlich in seiner Funktion als Datenbank, die Journalistenkontakte aufbereitet und kategorisiert.

Henrik Dörfler, Product Owner für zimpel bei news aktuellHenrik Dörfler, Product Owner für zimpel bei news aktuell


Interview mit Henrik Dörfler, Product Owner für zimpel bei news aktuell

Bei einigen Funktionsweisen wollten wir genauer nachhaken und haben uns dafür an Henrik Dörfler, Product Owner für zimpel bei news aktuell, gewandt. Herausgekommen sind einige spannende Tipps und Insights, die neue Blickwinkel auf das Tool ermöglichen.

Durch das Homeoffice sind viele Journalisten über die Medien-Zentralen oder das Büro-Telefon heute gar nicht mehr erreichbar. E-Mails landen bei vielen Journalisten hundertfach am Tag im Postfach. Was ist Ihrer Meinung nach der erfolgreichste Weg, Journalisten anzusprechen?

„Dass Journalistinnen und Journalisten sehr viel häufiger aus dem Homeoffice arbeiten, führt unserer Erfahrung nach unter Umständen dazu, dass einige Kontakte nicht so gut telefonisch zu erreichen sind. Deshalb ist eine fundierte, schnörkelfreie und vor allem persönliche Ansprache und Informationsbelieferung per E-Mail ein umso wichtigerer Weg. Insofern ist es ratsam, die Kontakte möglichst direkt und zielgerichtet anzusprechen und – sofern es die Ressourcen zulassen – zusätzlich den Versuch zu starten, telefonisch nachzufassen.“

Welches sind die größten Fehler beim Zusammenstellen eines Presseverteilers und beim Aussand, abgesehen von zu vielen oder falschen Kontakten?

„Unnötige und falsche Kontakte sind definitiv die größten No-Gos. Unbedingt vermieden werden sollte aber auch, dass der Verteiler „veraltet“ ist und somit zum Beispiel neue relevante Medien und neue Kontakte außer Acht gelassen werden.

Verteiler benötigen eine kontinuierliche Pflege und stetiges Hinterfragen, ob die Kontakte für den jeweiligen Kommunikationszweck bzw. das jeweilige Kommunikationsthema passend sind. Man sollte also auf keinen Fall immer den gleichen Verteiler bedienen. Vor jeder Kommunikationsmaßnahme muss ein Verteiler hinterfragt und angepasst werden. Es gibt beispielsweise Meldungen, die nicht für Publikumsmedien geeignet sind, obwohl dort eigentlich ein Ansprechpartner für das gewählte Thema sitzt. Das Thema passt also, aber der Medientyp passt nicht. Dies sollte dann individuell angepasst werden.

Ansonsten sollten beim Aussand von Pressemitteilungen die typischen Regeln beachtet werden, wie zum Beispiel eine aussagekräftige, kurze Headline, Relevanz der Inhalte, das richtige Timing, Anreicherung der Textmeldung durch hochwertiges multimediales Material etc.“

Wann läuft man Gefahr, auf die Mail-Blacklist eines (großen) Mediums zu kommen, und was kann man dagegen tun?

„Blacklists werden in den meisten Fällen automatisch serverseitig erstellt. Daher sollte darauf geachtet werden, dass keine zu großen Mailings versendet werden und die gleiche Adresse nicht in zu kurzen Zeitabständen zu oft anmailt wird. Wichtig ist auch, dass das Markup ( = Struktur und Formatierung) in der Mail valide ist und nicht unnötig mit Bildern und werblichen Inhalten überfrachtet ist.“

Mittlerweile sind für viele Unternehmen nicht mehr nur die großen Tageszeitungen oder die Fachmedien ihrer Branche relevant, sondern auch Medien wie Podcasts, Blogs, Newsletter oder auch Influencer. Glauben Sie, dieser Trend wird sich weiter verstärken und wird zimpel hier sein Angebot erweitern?

„Ja, dieser Trend lässt sich nicht aufhalten. Daher bilden wir diesen Wandel in unserer Datenbank mit ab und haben bereits auch Influencer*innen, Blogger*innen und Podcaster*innen in unsere Datenbank aufgenommen.“

Wo und wie wird bei zimpel KI (Künstliche Intelligenz) eingesetzt und wie ist hier generell der Stand in der Welt von Journalisten-Datenbanken? Welches Potenzial sehen Sie hier für die Zukunft?

„KI oder ML (Machine Learning) bieten eine große Chance. Wir nutzen solche Technologien schon an einigen Stellen in unserem Unternehmen. Auch in der zimpel-Produktionsumgebung beginnen wir mit ersten entsprechenden Technologien. Wir setzen bei zimpel derzeit ein einfaches Matching ein, um Vorschläge für passende Kontakte zu bestehenden Verteilern zu machen. Hier ist aber zukünftig noch viel mehr möglich. Aber wir wollen nicht zu viel verraten, lassen Sie sich überraschen.“

Richtlinien für den Datenschutz werden in Deutschland immer strikter. Was für Herausforderungen birgt das für Datenbanken wie zimpel und deren Nutzer? Besteht womöglich sogar die Gefahr, dass solche Datenbanken bald der Vergangenheit angehören?

„Wir bei news aktuell beachten im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit in Zusammenhang mit der Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten selbstverständlich stets die Bestimmungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes.

Als zimpel-Kunde braucht man sich um die generelle Einwilligung der Journalisten in die Nutzung ihrer Daten keine Sorgen zu machen. Bei news aktuell arbeiten wir seit vielen Jahren im direkten Kontakt mit den Medien und erfassen Kontakte nur mit deren Einwilligung beziehungsweise nach Freigabe durch die jeweilige Redaktionsleitung. Dabei informieren wir vollständig über die geplante Datennutzung, das heißt auch über die Lizenzierung der Daten an unsere Kunden für deren PR-Zwecke und den Versand von Pressemitteilungen per E-Mail.

Unser 15-köpfiges Rechercheteam nutzt hierfür neben dem persönlichen Kontakt mit den Journalistinnen und Journalisten ein Fragebogen-Verfahren, bei dem die Redakteure selbst ihre Daten und Themenwünsche angeben, und aktualisiert und verifiziert die Daten fortlaufend. Wir sehen keine Gefahr, dass zimpel eines Tages aufgrund von rechtlichen Vorgaben nicht mehr weitergeführt werden kann.
Umso wichtiger ist es aber für Kommunikatoren und Kommunikatorinnen, nur mit seriösen Datenbanken zu arbeiten und sich die Arbeitsweise der Anbieter genau erläutern zu lassen.“

Zimpel stellt nach Aussand Daten zur Zustellungs- und Öffnungsrate der E-Mail zur Verfügung. Wie werden die KPIs „zugestellt“ und „geöffnet“ berechnet und wie exakt ist die Messung?

„Für die „Zugestellt“-Angaben werten wir unsere Mailserverlogs aus. Eine Mail gilt als zugestellt, sobald uns der empfangende Mailserver ein „OK“ zurückmeldet. Es gibt natürlich auch Fälle, in denen eine Mail nicht zugestellt werden kann, zum Beispiel weil die Mailbox voll oder der Server nicht erreichbar ist. In diesen Fällen findet keine oder eine negative Rückmeldung statt, die dementsprechend nicht mitgezählt wird.

Die „Öffnungen“ werden bei zimpel über sogenannte Tracking-Pixel berechnet. Eine Mail zählt als geöffnet, sobald das Zählpixel heruntergeladen wird. Hierbei ist aber zu beachten, dass die verschiedenen Mailclients sehr unterschiedlich mit Trackingpixeln umgehen. Manche Clients unterbinden das Trackingpixel, manche zählen es, sobald die Mail in einer Vorschau geöffnet wird, manche lassen erst zählen, wenn die Mail mit einem (Doppel-)Klick geöffnet wird. Dieses Vorgehen der Mailclients ist nicht zimpel-spezifisch, sondern gilt „global“. Unsere zimpel-Öffnungsrate zeigt somit immer eine Mindestöffnungsrate an. In der Regel ist die von uns ausgegebene Öffnungsrate meist deutlich geringer als die tatsächliche Öffnungsrate.“

Wie sieht die Zukunft der Journalisten-Datenbanken aus? Mit welchen neuen Funktionen können zimpel-Nutzer im Verlauf des Jahres rechnen?

„Wir haben mit zimpel noch viel vor: „Intelligente“ Datensätze und weitere Touchpoints sowie Usability-Verbesserungen – um hier nur ein paar wenige Stichpunkte zu erwähnen. Aktuell können wir noch nicht so viel verraten, aber wir haben einiges in der Entwicklung.“

Redakteurin: Vanessa Wagner


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